Lightroom hat sich zum Quasi-Standard für die Bildbearbeitung entwickelt. Aber andere Programme sind kostenlos oder in bestimmten Disziplinen besser. Ein Überblick…
… über die interessantesten Alternativen
Für den anspruchsvollen Fotografen oder Semi-Profi ist Lightroom ohne Frage ein sehr guter Begleiter, der bereits die meisten Anforderungen an einen Foto-Workflow auf dem Desktop-Rechner abdeckt. Die Software von Adobe hat zahlreiche Funktionen zur Verwaltung und Bearbeitung von Fotos, zudem kann man durch Plug-ins weitere Dienste einbinden und beispielsweise das direkte Hochladen von Bildern auf Internet-Seiten oder zu Cloud-Speicherdiensten einstellen.
Aber ist das wirklich schon das Ende der Fahnenstange?
Als einfache Kauf-Version gibt es das Programm schon seit fast drei Jahren nicht mehr. Vielmehr muss man die aktuelle Version Adobe Lightroom Classic CC abonnieren. Knapp zwölf Euro pro Monat schlagen zu Buche, inklusive Photoshop CC und 20 Gigabyte Cloud-Speicher. Lohnend ist ein solches Abo sicherlich für diejenigen, die Lightroom und Photoshop oft verwenden. Doch für den Privatmann oder -Frau, der nur ein paarmal im Jahr nach einem Urlaub oder einer Familienfeier seine Bilder bearbeiten möchte, ist es nicht so attraktiv. Auch für manchen Profi-Fotografen gibt es Alternativen, die seiner Arbeitsweise eher zusagen dürften.
Verwaltung mit anderen Programmen
Eine Alternative zu Adobe Lightroom CC Classic ist die letzte Kauf-Version Lightroom 6. Sie ist immer noch erhältlich. Sie kostet jedoch satte 130 Euro.
Zudem bietet Adobe seit 2017 keine Updates mehr für diese Version an! Möchte man beispielsweise die RAW-Daten von einer neuen Kamera speichern, kann es passieren, dass man den Umweg über den (kostenlosen) DNG Converter von Adobe nehmen muss. Umständlich und für den Gelegenheits-Anwender eher lästig.
Wir geben an dieser Stelle einen Überblick über interessante Alternativen. Den kompletten Funktionsumfang von Lightroom CC bildet zwar keiner der Konkurrenten ab, doch dafür bieten sie oft in einzelnen Disziplinen mehr oder liefern bessere Ergebnisse. Das Gute: Alle kostenpflichtigen Programme bieten eine Testversion, die 30 Tage lang gültig ist und keinerlei Funktionseinschränkungen hat. 30 Tage klingt nicht lange. Aber für ein Überarbeiten der Urlaubsbilder ….
In alphabetischer Reihenfolge:
AcDsee
System: Windows, macOS
Preis: 70 Euro
Web: www.acdsee.com (Testversion)
Vielen Windows-Nutzern vielleicht ein Begriff. Der Funktionsumfang ist beachtlich. Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig. Aber es ist seit 1994 auf der Welt. Vielleicht daher?!
Aftershot Pro
System: Windows, macOS
Preis: 90 Euro
Web: www.aftershotpro.com (Testversion)
Ein Allrounderprogramm von Corel mit einer stattlichen Anzahl von Plug-Ins. Auch wenn sich Masken nur eingeschränkt erstellen lassen, bietet es aber Ebenenarbeiten an.
Apple Fotos
System: macOS, iOS
Preis: kostenlos
Web: www.apple.com
Nur was für Apple-Nutzer. Das Programm ist der Nachfolger von iPhoto. Gute Werkzeuge sind bereits installiert. Diashow sei genannt. Die Verbindung zu iCloud ist selbstverständlich. Kostenlos bedeutet aber, das ein iMac oder iBook oder iPhone bzw. iPad Pflicht ist.
CaptureOne
System: Windows, macOS
Preis: +/- 280 Euro
Web: phaseone.com (Testversion)
Stark ist Capure One für die Studio-Fotografie. Die Korrekturfunktionen für Portrait-Aufnahmen sind ausgefeilter als bei Lightroom. Zudem ist eine Import-Funktion von LR-Katalogen gegeben.
Darkable
System: Windows, macOS, Linux
Preis: kostenlos
Web: www.darkable.org
Eine gute Alternative mit fast gleichem Look-and-Feel. Die kostenlose Open-Source Lösung hat es verdient, einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die meisten Bildkorrekturen können von LR übernommen werden.
DxO
System: Windows, macOS
Preis: ca. 150 Euro
Web: www.dxo.com (Testversion)
Die Bildverwaltung ist eingeschränkt. Allerdings sind hier ausgezeichnete Autokorrektur-Möglichkeiten gegeben.
Explosure X3
System: Windows, macOS
Preis: 200 US-Dollar
Web: www.alienskin.com (Testversion)
Vielleicht doch nur was für den Profi oder anspruchsvollen Fotografen. Nur in Englisch zu erhalten.
Luminar
System: Windows, macOS
Preis: ca. 70 Euro
Web: www.skylum.com (Testversion)
Keine Bildverwaltung, die aber bald kommen wird. Luminar verbindet Funktionen aus Lightroom und Photoshop. Es unterstützt Pixelebenen und bietet Korrekturebenen.
On1 Photo RAW
System: Windows, macOS
Preis: ca. 120 Dollar
Web: www.on1.com (Testversion)
Empfehlenswerte “Kopie” von Lightroom. Das Programm läuft auf einer englischen Version. Doch eine sehr gute Bildverwaltung mit äußerst guten Bildkorrekturmöglichkeiten, die sich auch an anspruchsvolle Fotografen richtet.
Photo Director
System: Windows, macOS
Preis: 100 Euro
Web: www.cyberlink.de (Testversion)
Irgendwie steht der Photo Director im Schatten der Konkurrenten. Die dem Hobby-Fotografen zugeschnittene Anwendung hat einiges mehr zu bieten als die gängigsten Konkurrenten.
Fazit:
Der Sinn aber: ausprobieren und für sich die geeignete Version finden. Alle Anbieter bieten Testversionen an. Das lässt viel Raum für Jeden, macht es aber auch schwer, seinen Favoriten zu finden. Aber wer sich gegen das Abo-Modell von Adobe ausgesprochen hat, wird bei diesen Software-Programmen der verschiedenen Anbieter fündig.
Wir jedenfalls wünschen viel Spaß bei den Versuchsreihen.